Über UMTS und die Traffickosten von SMS & Co.

Man kann eine Zugfahrt sinnvoll nutzen: Musik hören, schlafen, ein Buch lesen, in Zeitschriften stöbern, sich mit den Mitfahrern unterhalten oder einfach stumm aus dem Fenster gucken. Macht man dieses nun aber seit über 3 Jahren, jeden Tag, von A nach B gehen einem so langsam die Ideen aus und man muss sich was Neues suchen: UMTS!

Zug-egebener maßen, meine tägliche Arbeitsstrecke von Paderborn nach Wehrden eignet sich ehr weniger für konstante UMTS Verbindungen, denn einige Tunnel & Funklöcher lauern auf der Strecke. Dennoch ist es möglich ein paar Minuten im weltweiten Netz herumzulungern und solange die NordWestBahn kein WLAN in ihren Zügen anbietet wird UMTS wohl meine Alternative sein.

Ich hab mich vor ein paar Tagen dazu entschlossen mir bei Vodafone einen kleinen Datentarif von 30 MB für runde 10 Euro im Monat dazuzubuchen. Die 30 MB hören sich erstmal nicht viel an und sind es auch nicht, aber ich hoffe (erste Tests bestätigen ehr das Gegenteil) das es für spontane Websessions, ein bisschen hier & da gucken, ein bisschen Email und ein wenig bloggen reichen wird.

Wenn mein Notebook (FSC Lifebook E8310) mein Sony Ericsson K770i Handy erfolgreich erkannt hat und die passende PCSuite Software gestartet ist, ist das Aufbauen einer UMTS Verbindung ein echtes Kinderspiel. Mit wenigen Mausklicks surft die mobile Arbeitsstation dann im Netz. Dabei ist die Übertragungsgeschwindigkeit aber ehr mau. In den Bahnhöfen sind gute Geschwindigkeiten von 30-40 KB/s drin, während der Fahrt pendelt das ganze dann zwischen 15 und 25 KB/s. Das ist okay und für das Vergnügen Zwischendurch reicht es auch.

Dennoch gehen die 30MB recht schnell zu neige, bei 22 Arbeitstagen pro Monat und somit 44 Zugfahrten macht das gerade mal 680 KB/s die ich pro Fahrt versurfen kann. Meine erste Bilanz nach rund einer Woche lautet: Ingesamt 58 Minuten online und dabei 6,51 MB versurft. Damit bin ich nach 10 Zugfahrten so gerade noch im Limit drin, mal gucken wie sich das auf Dauer gibt.  Praktisch ist in jedem Fall, dass die Sony Software das Datenvolumen mitprotokolliert, sodass man kein zusätzliches Tool dazu braucht. Außerdem kann man aber auch jederzeit über Vodafone Live oder per QuickCheck den aktuellen Verbrauch (kostenlos) abfragen.

Die 10 Euro im Monat sind okay für mich, dennoch finde ich es im Vergleich zu anderen Providern und Tarifen einen Haufen Geld für so ein verhältnismäßig kleines Datenvolumen. Rechnet man das man um, sind das 341 Euro pro Gigabyte Traffic was Vodafone kassiert. Wenn man dabei bedenkt, dass eine Flatrate von Vodafone rund 35 Euro kostet und ich damit soviel surfen & downloaden kann wie ich möchte, ist das im Vergleich blanker Hohn. Immerhin bekommt man für 20 Euro monatlich schon 300 MB frei, was aber immer noch rund 68 Euro pro Gigabyte ergibt. Bei meinem Webseiten-Hosting zahle ich übrigens 49 Cent pro Gigabyte (welches im EK rund 23 Cent kostet), wenn ich über mein Freivolumen von 50 GB komme.

Noch surrealer wird das ganze Traffic-Gerechne, wenn man überlegt was SMS einen selbst und dann den Provider kosten: Eine SMS enthält 160 Zeichen und kostet so i.d.R. 20 Cent. Sind wir mal großzügig und gehen von 8 Bit / 1 Byte pro Zeichen aus, ergibt das 160 Byte pro SMS.
1 GigaByte sind 1024 MByte, sind 1.048.576 KiloByte, sind 1.073.741.824 Bytes. Um also ein Datenvolumen von 1GB mit SMS zu füllen sind 1.073.741.824 / 160 = 6.710.887 SMS notwendig. Das ganze multipliziert mit den veranschlagten 20 Cent, ergibt eine Summe von 1.342.177,40 Euro die ein Provider für ein Gigabyte SMS kassiert.

Gut, von dem Geld muss auch die Infrastruktur bezahlt werden und auch alle anderen Kosten wie für Personal. Aber ganz ehrlich… da bleibt wohl der ein oder andere Euro übrig. Gut, irgendwoher müssen ja die 53 Mrd. Euro Gewinn herkommen 😉

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